Musikpsychotherapie

In der psychodynamisch fundierten Musiktherapie werden die Möglichkeiten und Methoden verbaler Psychotherapie durch den Einsatz des Mediums Musik in unterschiedlicher Art und Weise erweitert. So kann z. B. ein noch eher diffuses Erleben als Klang oder Geräusch Ausdruck finden und im Zusammenspiel mit der Therapeutin gehalten, als (mit-) teilbar erlebt und nach und nach differenziert werden. Dysfunktionale Muster der Beziehungsgestaltung und Kommunikation können im Austausch von freiem musikalischen Gestalten und Gespräch erkannt und moduliert werden. Instrumente können als Stellvertreter für an Konflikten beteiligte Personen oder eigene Persönlichkeitsanteile ausgewählt werden und auf symbolischer Ebene probehandelnd neue Umgehensweisen mit sich und anderen erprobt und erlebt werden.

 

Musikimaginative Vorgehensweisen knüpfen an das Erfahrungswissen darum an, dass das Hören von Musik stärken und ermutigen, anregen oder beruhigen kann. Stimmungen und Befindlichkeiten können so aktiv und bewusst vertieft oder moduliert werden. Positive Erinnerungen und stärkende Erfahrungen können gezielt aufgesucht und „wiederbelebt“ werden. Hierfür stehen zahlreiche Musikstücke zur Verfügung, es kann jedoch auch eigene Musik mitgebracht und in den therapeutischen Prozess einbezogen werden.

DSCI0095

Literatur

  • Bolay, H. V., Hillecke, T. K.,Berbescu, G. & Wormit, A. F. (1999): Musiktherapie: Eine moderne künstlerische und wissenschaftliche Therapiemethode. In F.-F. Brock (Hrsg.), Handbuch der Naturheilkundlichen Medizin, 2. Erg.Lfg. 12/99. Augsburg: ecomed.
  • Kunkel, S. (2017): Praxis der Musiktherapie. In: Therapie der Depression. Praxisbuch der Behandlungsmethoden. Hg.: Konrad, C., Springer, Berlin (2017)
  • Tönende Begegnungen. In: Psychosoziale Umschau 3/8, Psychiatrie-Verlag, Köln
Aaron-Gitarre
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